Ernährungsbewußt Wurst verzehren
19.07.2004
BioCampus-Unternehmen Anoxymer GmbH und Gierer Gewürzdesign kooperieren
Pressegespräch im Innovations- und Gründerzentrum

v.l.: BioCampus-Geschäftsführer Josef Keller, die Anoxymer Geschäftsführer Wolfgang Neldner und Dr. Karim Balan
sowie Geschäftsfüher Ralph Gierer freuen sich über die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages
Nach der presseöffentlich im Oktober 2003 angekündigten Markteinführung eines Anti-Aging-Joghurt mit einem Partner aus Niedersachsen bereitet die Straubinger Anoxymer GmbH eine weitere Ernährungsinnovation vor. In einem Kooperationsvertrag mit der Gierer GmbH Gewürzdesign aus Bornheim soll die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von Wurstwaren mit speziellem Gesundheitsnutzen erfolgen: Wellnesswurst - jetzt noch mit mehr Power! Es entsteht eine neue Generation von Wellness-Wurstwaren, die neben den Kriterien „Fettarm - Leicht - Bekömmlich“ einen weiteren Added Value in Form von einem Gesundheitsnutzen erhalten, wobei je nach Art des eingesetzten Pflanzenextraktes und der Dosierung die Körperfunktionen „Stoffwechsel - Immunsystem - mentale Fitness - Verdauung“ vorbeugend angeregt und unterstützt werden sollen.
Die im Dezember 2000 gegründete Anoxymer GmbH war das erste Unternehmen, das ihren Sitz auf dem BioCampus Straubing gewählt hatte. Die Ansiedlung erfolgte aufgrund der Magnetwirkung, die das Kompetenzzentrum Nachwachsende Rohstoffe auf die drei Gründer - die Geschäftsführer Dr. Karim Balan und Wolfgang Neldner - und den Leiter Forschung und Entwicklung - Dr. Dr. Dieter Paper - ausgelöst hatte
Nach der erfolgreichen strategischen Partnerschaft mit einem Industrieunternehmen aus dem Molkerei- und Convenience-Bereich, Forschungs- und Entwicklungskooperationen mit zwei bedeutenden Konzernen im Kosmetikbereich, gemeinsamer Produktentwicklung und Probandenstudien mit einem deutschen Partnerunternehmen für die Vermarktung von Nahrungsergänzungsmitteln auf dem amerikanischen Markt sowie einer Vertriebskooperation mit einem spanischen Unternehmen ist die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit Gierer Gewürzdesign zur Entwicklung und gemeinsamen Vermarktung von gesundheitsfördernden Wurst- und Fleischwaren ein weiterer wichtiger Schritt für Anoxymer auf dem Weg zu einem international anerkannten Forschungs- und Entwicklungsunternehmen für Lebensmittel-Zutatenstoffe mit nachgewiesenen Gesundheitsnutzen für Functional Food.
Bei den von Anoxymer isolierten Substanzen handelt es sich um antioxidative Kohlenhydrate mit zusätzlicher biologischer Aktivität (Bifunktionalität). Sie wirken z.B. entzündungshemmend, immunstimulierend, antibakteriell, antiviral, antihepatotoxisch). Sie sollen als Extrakte oder Wirkstoffe für functional food (als Nahrungsergänzungsmittel./.Nutraceuticals) oder als Cosmeceuticals vermarktet werden . Eine international akzeptierte Kurzdefinition funktioneller Lebensmittel besteht darin, dass diesen Lebensmitteln ein physiologischer oder gesundheitlicher Zusatznutzen zukommt, der über die Effekte der klassischen Nährstoffe in solchen Produkten hinausgeht.
Für Ernährung mit Wirkstoffen mit dem Wirksamkeitsprofil der Anoxymine besteht ein weit in den dreistellligen Milliarden EURO-Bereich reichendes Marktpotenzial. Marktforscher sagen voraus, dass funktionelle Nahrungsmittel bereits in neun Jahren 20 Prozent der auf dem europäischen Lebensmittelmarkt gehandelten Waren ausmachen werden.
Die Aufgabenverteilung zwischen den Firmen Gierer und Anoxymer sieht vor, dass Gierer für die technische Einarbeitung verschiedener Pflanzenextrakte in Fleisch-/Wurstwaren für bestimmte Anwendungszwecke verantwortlich ist, darüberhinaus das Extraktverhalten bei/nach unterschiedlichen Produktionsverfahren überprüft und optische und geschmackliche Komponenten, Stabilitäten, Haltbarkeit etc. testet.
Anoxymer wird weitere Anoxymine aus Kräutern, Gemüsen und Früchten identifizieren und mit Biotestverfahren auf Wirksamkeit und Sicherheit sowie Eignung als bioaktive Zutatenstoffe in Fleisch- und Wurstwaren überprüfen, Extrakte für vorgesehene Produktversuche und Anwenderstudien produzieren, eine Scaling-Up-Produktion bei geeigneten Pflanzenextrakten mit Drittpartnern, Qualitätskontrollen in fertigen Produkten durchführen und mögliche Verfahrens- oder Anwendungspatente anmelden.
Seit 20 Jahren erfüllt die Gierer GmbH Gewürzdesign - Fleischveredelung die Wünsche der Kunden aus der Fleisch- und Wurstwarenindustrie nach neuen Geschmacksvarianten. Enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Kunden und persönliche Betreuung haben Tradition bei dem Familienunternehmen aus Bornheim.
Heute verlangt der Markt ständig Produktinnovationen und Gierer hat schnell darauf reagiert. Zu den zielgerichteten Service- und Entwicklungsleistungen bietet das Unternehmen neue Formen der Zusammenarbeit. Das zeigt sich auch in der Firmenstruktur. Neben dem klassischen Gewürzgeschäft mit standardisierten oder individuell zusammengestellten Naturgewürzen und Zusatzstoffen gibt es die eigenständigen Bereiche Produktentwicklung, Innovationsprojekte und Service. Als Erstem weltweit ist es Gierer gelungen, Wurst- und Fleischwaren mit gesundheitsfördernden Omega-3- Fettsäuren anzureichern.
Die Food-Processing Initiative e.V., Bielefeld hat die ersten Kontakte zwischen Gierer und Anoxymer im Januar 2004 arrangiert und bis heute immer wieder beratend betreut. Sie wurde von Firmen der Ernährungswirtschaft Nordrhein-Westfalen gegründet. Die zentrale Aufgabe des Vereins ist die langfristige Unterstützung der Nahrungsmittelbranche zur Steigerung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit im Markt. Kernziele sind die Förderung neuer Technologien und Innovationen, die Schaffung von Kooperationen und strategischen Allianzen und die Bildung von Informationsnetzwerken.
Als Interessensgemeinschaft ist der Verein Ansprechpartner für die gesamte Wertschöpfungskette Food vom Hersteller bis zum Forscher, von den Rohstoffen bis zum Transport der verpackten Nahrungsmittel. Zu den aktuellen Projekten und Themenschwerpunkten zählen die Sicherung der Rückverfolgbarkeit über die Prozesskette gemäß der EU-Verordnung, die Marktentwicklung für Funktionelle Lebensmitteln, der Internationale Food Standart (IFS), der Wettbewerb Kooperation und Innovation in der Prozesskette Food, gesunde Ernährung, Unterstützung bei der Nutzung der Potenziale nach EWG-VO 2081 / 92 (geschützte Ursprünge).